Unseren Kooperationspartnern – sowohl in Bolivien als auch in Europa – ist es zu danken, dass wir die Projekte der Fundación Pueblo ständig verbessern und ausbauen können. In der Vielfalt der Partner spiegelt sich die konfessionelle und parteipolitische Unabhängigkeit der Stiftung wider. Der ständige Austausch in Bolivien und über den „großen Teich“ hinweg erfordert und befördert immer wieder die kritische Selbstreflektion und auch unkonventionelle Initiativen. Langjährige Partnerschaften sind ein besonderes Zeugnis des in der konkreten Solidaritätsarbeit gewonnenen, gegenseitigen Vertrauens und helfen, die Nachhaltigkeit unsere Projekte aufzubauen.
Eine Aufzählung unserer Kooperationspartner an dieser Stelle ist notgedrungen unvollständig, aber vielleicht beispielhaft für das Spektrum nationaler und internationaler Solidarität, das den Zielgruppen der Fundación Pueblo zugute kommt.
Völkerverbindende Solidarität
Der Förderkreis „Freunde Boliviens e.V.“ mit Sitz im bayrischen Kelheim ist aus einer Initiative sozial und ökologisch engagierter Bergfreunde erwachsen, die in den 90er Jahren mit Hilfe der Fundación Pueblo bei einem kleinen Aufforstungsprojekt in einer abgelegenen Gemeinde in den Hochtälern unseres Heimatlandkreises in den Yungas Hand anlegten. Aus der eindrucksvollen Vor-Ort-Erfahrung entstand ein gemeinnütziger Verein, der im deutschsprachigen Raum über die Arbeit der Fundación Pueblo informiert und zum Spenden für die Projekte in Bolivien animiert. Die ehrenamtliche und unermüdliche Arbeit der Vereinsmitglieder ist entscheidend für die langfristige Unterstützung der Fundación Pueblo geworden. Mitglieder und Freunde besuchen in etwa zweijährigem Turnus aus eigenen Mitteln Bolivien, um sich aus erster Hand ein Bild über die Fortschritte in den Projekten zu machen und sich mit den unmittelbaren Projektbeteiligten vor Ort auszutauschen.
Die Solidarität von Freunden in der Pfalz, die sich besonders für das „Haus der Zukunft“ in El Alto und dessen Projekte engagieren, hat sich um das Dekanat Neustadt an der Weinstraße konzentriert, das unter anderem auf den Projektpartnerschaftsfonds bei Brot für die Welt bauen kann. Auch die Aktion „Wir helfen der Einen Welt“ der St.Vinzenz-Gemeinde in Erding bei München macht sich seit Jahren für die Förderung der Jugendlichen vom Lande im „Haus der Zukunft“ stark.
Die Schmitz-Stiftungen in Düsseldorf sind bei der Verbreitung der Schülerpension in Gastfamilien in Bolivien ein wichtiger Kooperationspartner und unterstützen Fundación Pueblo beim Aufbau dieser nachhaltigen sozialen Dienstleistungen in Tarija.
Die Aktion „Bruder und Schwester in Not“ der katholischen Kirche in Kärnten ist mit dabei, wenn es um weiterführende Gemeindeentwicklungsvorhaben auf der Grundlage der „Schülerpension in Gastfamilien“ geht. Sie unterstützt das Projekt im Norden von Potosí, mit dem die Fundación Pueblo das Angebot gesunder lokaler Nahrungsmittel erweitern hilft und deren bessere Verarbeitung fördert.
Aus Göttingen spannt die Selbstbesteuerungsinitiative „Wege zur Einen Welt“ Brücken der Solidarität ins ferne Yanacachi, wo es die Aktivitäten der Fundación Pueblo zur Staatsbürgerkunde unterstützt.
Andere Initiativen in Schulen, Vereinen, Eine-Welt-Läden und Eine-Welt-Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern die Fundación Pueblo ebenso wie manche engagierte Privatspender vor allem über den Förderkreis „Freunde Boliviens e.V.“ .
Die Deutsche Botschaft La Paz hat der Fundación Pueblo für spezifische Maßnahmen bereits mehrfach Mittel aus ihrem Kleinstprojektefonds zur Armutsminderung anvertraut und sich in allen Fällen vor Ort von der ordnungsgemäßen und sinnvollen Mittelverwendung überzeugen können.
Mit dem christlichen Friedensdienst EIRENE verbindet uns seit mehreren Jahren eine Zusammenarbeit bei der Bürogemeinschaft, mit der wir nicht nur die Kosten der Räumlichkeiten in La Paz teilen können, sondern auch die täglichen Freuden und Sorgen des Engagements für besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Bolivien.
Der Weg zur Nachhaltigkeit in Bolivien
In Bolivien konnte die Fundación Pueblo die Landkreise als wichtigste Stütze der Nachhaltigkeit unserer Schulzugangsprogramme gewinnen. Seitdem diese Gebietskörperschaften über einen eigenen, nicht unbeachtlichen Haushalt verfügen und relativ autonom über dessen Verwendung entscheiden können, gründen wir neue „Schülerpensionen in Gastfamilien“ mit mindestens dreijährigen Kooperationsabkommen mit den beteiligten Landkreisen, die sich zu einer sukzessiven Übernahme der Betriebskosten verpflichten. Dieses Nachhaltigkeitsmodell hat das Weiterbestehen vieler dieser neuen sozialen Dienstleistungen in den Gemeinden auch nach dem Ende der finanziellen Unterstützung durch Fundación Pueblo ermöglicht.
Praktische Solidarität und Kooperation in Bolivien spiegelt sich auch in den Vereinbarungen und gemeinsamen Aktionen wider, die uns mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Institutionen verbinden. Dazu zählt etwa unsere langjährige Kooperationsvereinbarung mit dem Landfunksender „Radio Yungas“ und die ehrenamtliche Mitarbeit von Fachleuten bei Maßnahmen der Erwachsenenbildung im Rahmen unserer Programme zur Frauenförderung und Staatsbürgerkunde. Hier reicht das Spektrum von befreundeten Nichtregierungsinstitutionen und dem Büro des Ombudsmanns Boliviens bis hin zu Fachministerien der Nationalregierung.
Brücken in die Nachbarländer
Auf regionaler Ebene freuen wir uns, weiterhin auf die technische Unterstützung der Regionalorganisation der Vereinten Nationen CEPAL bauen zu können, wenn es um die Verbreitung der Sozialinnovation „Schülerpension in Gastfamilien“ über die Grenzen Boliviens hinaus geht. Die CEPAL hat mehrfach Vortragsreisen unserer Mitarbeiter in verschiedene Länder Lateinamerikas ermöglicht, um das Programm interessierten Organisationen vorzustellen.
Netzwerke zum Lernen und Austauschen
Die Mitgliedschaft und Teilnahme an Netzwerken hilft der Fundación Pueblo mit anderen gemeinsame Interessen besser verfolgen zu können, aus Erfahrungen anderer zu lernen und eigene weiter zu geben:
Die Fundación Pueblo ist Mitglied des Netzwerks OVAL, in dem sich mit Deutschland verbundene Organisationen in Bolivien zum Erfahrungsaustausch und Wahrung gemeinsamer Interessen der Nichtregierungsinstitutionen zusammengefunden haben.
Als Institution, bei der freiwillige Solidaritätsarbeit eine wichtige Rolle spielt, sind wir Mitglied der „Red de Organizaciones para el Voluntariado“ und des Freiwilligennetzwerkes ASOVOL (Articuladora Social Organizaciones de Voluntariado).
Durch unsere Mitarbeit im „Pakt für das Gemeinwohl“ („Pacto por el Bien Común“), der auf eine landesweite Initiative der Stiftung Jubileo zurückgeht und sich für eine gerechte und transparente Verteilung öffentlicher Mittel unter den autonomen Gebietskörperschaften in Bolivien einsetzt, können wir unsere Erfahrungen im Bereich Staatsbürgerkunde einbringen und den Zugang zu staatsbürgerlich wichtigen Informationen für die Zielgruppen unseres Programms zur Demokratieförderung nutzen.
Als Mitglied des UNESCO-Netzwerkes „INNOVEMOS – Red Regional de Innovaciones Educativas Para América Latina y el Caribe“ stellen wir Erfahrungen mit unseren Innovationen im Bildungsbereich interessierten Organisationen in Lateinamerika zur Verfügung.